„Dadurch wird auch das Gebolze deutlich reduziert“
Sportart Futsal: Sina Lauterbach (FC Schwalbe) erklärt die Unterschiede zum Fußball
HANNOVER/DÖHREN (st). Neumodisch? Ein Abklatsch von Hallenfußball? Kompliziertes Regelwerk? Diese Vorurteile treffen nur auf den ersten Blick auf Futsal zu. Der FC Schwalbe gehört zu einem von zwei Vereinen in Hannover, der die Vorteile des Hallensports erkannt hat.
Seit einem Jahr bietet Sina Lauterbach dort jeden Freitag von 15 bis 17.30 Uhr eine Trainingseinheit für Jugendliche im Alter von elf bis 14 Jahren an. „Wir sind die Einzigen, die es auch Kindern ermöglichen“, sagt die Fußballerin. Auf der Suche nach neuen Angeboten für ihren Verein war sie auf die Sportart Futsal gestoßen.
Im November vergangenen Jahres konnten sich die Jugendlichen zunächst bei einem Schnuppertraining von den Vorteilen der neuen Sportart überzeugen, ehe es mit einem Probejahr in die Vollen ging. Seither spielen Fußballer und Neulinge jeden Freitag nach den Regeln des Futsals. Und die sind gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheint. Gespielt wird wie beim Hallenfußball in Teams mit fünf Spielern und wer am Ende mehr Tore geschossen hat, gewinnt. Eben genau wie beim Fußball. Doch wer dem Treiben in der Halle eine Weile zusieht, der erkennt sofort, dass der Ball sich ganz anders verhält als ein normaler Fußball: er springt nicht, sondern bleibt direkt am Fuß liegen.
„Das ist vor allem für Anfänger ein großer Vorteil“, weiß Sina Lautenbach. Der Ball sei auf diese Weise viel besser zu kontrollieren und könne auch schnell weiter gespielt werden. Das runde Leder ist kleiner und schwerer als sein Pendant aus dem Fußball. „Dadurch wird auch das Gebolze deutlich reduziert und die Kinder spielen viel mehr miteinander“, sagt die Trainerin.
Um auch die Fußballer unter den Teilnehmern an das neue Spielgerät zu gewöhnen, wird der Ball nahezu in jede Einheit einbezogen. Nach einem umfangreichen Warmmachprogramm und Technikübungen dürfen sich die Kinder beim FC Schwalbe im Wettkampf messen. „Das Spiel steht immer im Vordergrund, denn das macht den Kindern am meisten Spaß“, weiß Sina Lautenbach. Dabei kicken die Futsal-Spieler nach den Regeln des niedersächsischen Fußballverbandes. Heißt: Der Ball wird eingeschossen und nicht eingerollt, Grätschen sind nicht erlaubt und werden sofort mit einem Freistoß geahndet und die Mannschaft, die schon drei Fouls begangen hat, bekommt einen Strafstoß gegen sich.
„Bei jedem weiteren Foul folgt ein weiterer Strafstoß“, erklärt die Übungsleiterin. Dadurch sei die Verletzungsgefahr viel geringer und der Spielfluss werde deutlich seltener durch unnötige Fouls gehemmt.
Die Spieler beim FC Schwalbe nehmen nicht an offiziellen Wettkämpfen teil, sondern messen sich untereinander – in gemischten Teams. „Uns geht es ja in erster Linie darum, dass die Kinder mit Spaß dabei sind und nicht um die Teilnahme an offiziellen Turnieren“, sagt Sina Lauterbach.
Immerhin trainiert sie mit Kindern aus vier verschiedenen Jahrgängen. Denen möchte sie die Freude an der Sportart Futsal und an der Bewegung vermitteln.
Auch künftig möchte der FC Schwalbe Futsal für den Nachwuchs anbieten. „Angedacht ist, dass wir uns weiterhin in dem Alter der Fußball-D-Jugendjahrgänge bewegen“, so die Trainerin.
Wer einmal reinschnuppern und sich ein Bild von der neuen Sportart machen möchte, kann entweder freitags in der Turnhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule vorbeischauen oder sich für weitere Informationen mit Sina Lautenbach unter der Telefonnummer 0162/6414101 in Verbindung setzen.