Seit der Europapokal-Teilnahme im Januar 2020 gab es im Tamburello lange Zeit eine Wettkampfpause. Am letzten Wochenende endete die endlich wieder! Wir sind mit unserem Frauen-Team und über 5 Jahren ebenfalls wieder mit einem Herren-Team zur Deutschen Meisterschaft nach Fallersleben gefahren.

Nachdem wir unser eigentliches Vorhaben, die Meisterschafts-Endrunde 2020 oder ersatzweise 2021 in Hannover auszurichten, corona-bedingt streichen mussten, ist der VfB Fallersleben mit seinen Hallen-Kapazitäten eingesprungen. Die Turnier-Organisation erfolgte nun gemeinsam durch den VfB Fallersleben, einem Oberstufenkurs der Sophienschule Hannover und uns.

 

Ausgangslage Damen

Unsere Frauen hatten vor dem Turnier noch keine größeren Erwartungen. Aufgrund der langen Pause war noch keine sportliche Standortbestimmung möglich. Es nahmen wieder sechs Mannschaften teil, darunter auch bei den Frauen das neue Team aus Leipzig. Es gab erneut zwei Gruppen mit je drei Mannschaften. Die Teams einer Gruppe spielten ihre Vorrunde gegen die Teams der anderen Gruppe. Im Halbfinale würden die beiden besten Teams einer Gruppe intern die Finalteilnehmer ausspielen.

Die Auslosung versprach eine möglicherweise spannende Gruppe, in der neben uns auch Fallersleben und Leipzig landeten. Dass Fallersleben und wir vermutlich mit zwei Siegen und einer Niederlage aus der Vorrunde kommen würden, war abzusehen. Da Leipzig erstmals dabei war, war eine tatsächliche Einschätzung noch schwierig. Mit einer Nationalspielerin im Kader, die mit viel Engagement seit 2019 etwas aufbaut, musste die Konkurrenz die Mannschaft auf dem Zettel haben.

 

Vorrunde Damen

Kommen wir aber erstmal zu unseren Spielen. Im ersten Match wartete wieder Dresden-Löbtau. Gegen die Serienmeisterinnen reichte es auch dieses Mal vorerst nicht. Beim 9:13 sammelte unser Team allerdings viele wichtige Spiel- und Ballpunkte, die später wichtig werden könnten. Im zweiten Spiel gegen Köln gewannen die Mädels deutlich mit 13:1. Der zweite Zwischenschritt war also auch getan. Im dritten Spiel gegen Münster war es bei einer deutlichen 12:2-Führung auch ziemlich deutlich. Dann war aber eine Weile der Wurm drin und die Münsteranerinnen konnten Spiel um Spiel gewinnen. Erst beim 12:9 gelang gerade rechtzeitig das erlösende 13:9. Bei 13:10 hätte es eine Aufteilung der Tabellenpunkte gegeben, die sehr weh tun könnte.

Wie auch schon angedeutet, kam es bei der Platzierung der drei Teams in unserer Gruppe dann auch zum Quervergleich der Satzpunkte. Alle Teams gewannen gegen Münster und Köln und hatten gegen Löbtau, wobei es keine weitere Punktaufteilung dabei gab. Unsere Mannschaft kam glücklicherweise als Tabellenführer recht eindeutig weiter. Zwischen Leipzig und Fallersleben entschied ein einziger Spielpunkt zwischen Freuden- und Krokodilstränen. Das tat dann allen Beobachtern leid, zumal beide Teams im sportlich das Halbfinale verdient hätten.

 

Platzierung Damen

Am nächsten Morgen spielten unsere Mädels dann gegen Leipzig. Mit einem 13:7 schafften sie souverän dann doch wieder den Einzug ins Finale! Das bedeutet gleichzeitig die Qualifikation für den Europapokal im November in Mantua (Italien).

Im Finale wartete mal das vierte Mal in Folge das Team der SpVgg Dresden-Löbtau. Nach dem 1:1 hatten die Dresdnerinnen leider einen entscheidenden Lauf zum 1:7. Als unsere Frauen das durchbrechen konnten, hielten sie wieder auf Augenhöhe mit. Trotz eines kleinen Zwischenlaufes konnten sie von diesem Rückstand aber nichts mehr entscheidend wieder gut machen. Das Spiel endete mit 5:13 und die Dresdnerinnen nahmen den Pokal erneut mit nach Hause.

 

Ausgangslage Herren

Für die Herren ging es hauptsächlich darum, einfach wieder dabei zu sein, mitzuspielen, Erfahrungen zu sammeln und das bisher trainierte im Wettkampf anzuwenden. Sportlich war von Anfang an klar, dass fast alle anderen Teams einfach deutlich weiter sind. Nur die Teams aus Leipzig sowie die zweite Mannschaft aus Fallersleben waren neu dabei und hatte noch keine größere Turniererfahrung.

Die Auslosung der Vorrunde bescherte uns dann die Teams aus Münster und Dresden-Löbtau sowie die erste Mannschaft der Gastgeber. Zusammengefasst waren das eine Mannschaft, deren Stärken wir bestens kannten, eine noch stärkere Mannschaft und das seit einigen Jahren stärkste Team des Landes. So konnten wir aber auch alle mitgereisten Spieler einsetzen, da in dieser Gruppe für uns nichts zu gewinnen war.

 

Vorrunde Herren

Im ersten Spiel gegen Münster war der Start ins Spiel sehr ausgeglichen und unser Team konnte auch im Ergebnis mithalten. Die Münsteraner ließen uns allerdings mit platzierten Bällen viel laufen, was sich dann ab der Mitte der Begegnung nach und nach bemerkbar machte. Nach einem 4:6 endete das Spiel dann letztlich 5:13. Wir hatten noch einige sehr knappe Spiele, konnten diese aber leider nicht für uns entscheiden.

Beim zweiten Spiel trafen unsere Herren erstmals auf Dresden-Löbtau. Der Blick auf die Platzierungen der letzten Meisterschaften verrät, dass die Sachsen etwas stärker einzuschätzen waren als Münster. Im Spiel setzten die Dresdner auch schon mehr auf flache, harte, platzierte Angriffe und streuten diese öfter ein. Am Ende verloren unsere Jungs mit 4:13.

Das dritte Gruppen-Spiel war quasi das Niedersachsen-Duell gegen das Team vom VfB Fallersleben. Auf der anderen Seite standen also drei Nationalspieler, die auf nationaler Ebene an einem normalen Tag mittlerweile alles dominieren. Selbst die Vizemeister aus Köln, deren Spieler technisch genauso gut sind, beißen sich in den nationalen Endspielen die Zähne an Fallersleben aus. Für unsere Jungs hieß es also, aus dem Spiel einiges zu lernen und, wenn sich was ergibt, Punkte zu ergattern. Wir konnten auch einige Ballwechsel für uns entscheiden, aber leider reichte es nie für einen Spielgewinn. Wenn wir mal kurz davor waren, drehten die Fallerslebener nochmal auf. So endete die Begegnung am Ende 0:13. Das Feedback aus dem Publikum war aber auch, dass es nicht wie ein 0:13 aussah. Das ein oder andere Spiel für uns wäre verdient gewesen.

 

Platzierung Herren

Somit waren wir, wie nach der Auslosung erwartet, Vierter in der Gruppe. Im Spiel um Platz 7 trafen wir auf die zweite Mannschaft vom VfB Fallersleben. Da Zweitmannschaften eigentlich noch nicht bei der Finalrunde teilnehmen dürfen, spielte die Mannschaft außer Konkurrenz. In der Vorrunde wurden sie automatisch Vierter, hätten sich jedoch mit zwei Siegen für das Halbfinale qualifiziert. Wir kannten die MAnnschaft schon aus einem Testspieltag vor 2 Jahren, wo sich die Fallerslebener schon gegen uns durchsetzen konnten.

Wie auch gegen Münster, konnten wir zu Spielbeginn gut mithalten und das Ergebnis war anfangs ausgeglichen. Die VfB-Jungs steigerten sich dann aber immer weiter und konnten mit gezielten Angriffen den Spielverlauf an sich reißen. Die Begegnung endete aus unserer Sicht ernüchternd mit 6:13.

Da sich dann noch die Gelegenheit ergab, spielten wir noch ein kleines Testspiel gegen die Leipziger, die als Neulinge auf Platz 6 kamen. Es ging hier um nichts mehr und wir wollten einfach mal schauen, wie der sportliche Vergleich mit Leipzig aktuell aussehen könnte. Im Moment wären die Leipziger für uns ein Gegner, bei denen wir sportlich auch Chancen haben könnten. Leider war uns dieses Jahr die Losfee nicht gewogen, sodass der tatsächliche Vergleich nicht offiziell zustande kam.

 

Fazit

Die Frauen schafften verdient wieder den zweiten Platz. Dresden ist noch immer ein Stück weit weg. Dahinter kann sich um uns, Fallersleben und vielleicht Leipzig in den nächsten Jahren ein engeres Feld im Kampf um Platz 2 entwickeln. Bei unseren Herren fehlt die Gewöhnung an die Geschwindigkeit im Männerbereich. Unsere Gruppe arbeitet im gemeinsamen Training bei den Frauen und Männern weiter daran, die Lücken zu schließen. Wir halten auch den Kontakt mit Fallersleben für weitere Trainingsspieltage.

Unsere Gratulation geht an Löbtau und Fallersleben für die erfolgreichen Titelverteidigungen bei den Frauen und Männern. Ein herzlicher Dank geht von uns auch an die Turnierorganisation, die trotz der Umstände ein geiles Turnier auf die Beine stellte.